Sabine Lutz
Tränen. Cry me a river.
Tränen sind diese Woche irgendwie im Trend. Von "Nah am Wasser gebaut" über "Männer weinen nicht" zu "Heul doch!" war die gesamte Bandbreite an Wortschöpfungen und Sprichwörtern in meinen Begegnungen, Eindrücken und Erlebnissen in den letzen Tagen gegeben. Ebenso wie die gesamte Palette an Gefühlslagen, die für die Tränen verantwortlich waren.
Eigentlich ist es erstaunlich, dass Tränen oftmals derartig negativ assoziiert werden. Fallen Tränen werden Schwäche und Mangel an Beherrschung schnell unterstellt ...
Warum werden nicht viel öfters die Tränen der Freude, die der Liebe, die des Glücks oder die der Erleichterung wahrgenommen? Warum ist das Weinen nicht als Ausdruck tiefster Empathie anerkannt?
Warum erzählen wir uns nicht öfters vom wunderbar reingewaschenen Gefühl, das wir wahrnehmen können, wenn wir unseren Gefühlen in Form von Tränen freien Lauf gelassen haben?
Warum werden Tränen nicht viel öfters in all ihrer Schönheit als wertvoll betrachtet?
In meiner (Yoga) Ausbildung habe ich gelernt, dass Tränen reinigende Wirkung auf Körper und Geist haben. Dass dein herzhaftes Gähnen beispielsweise erst richtig entspannend und lösend wirken kann, wenn es deine Tränen auslöst! Ja! Echt! Herzhaft! Welch wunderbares Wort! Herzhaftes Gähnen. Herzhaftes Loslassen. Tränen von Herzen...
Lass los.
Nimms leicht.
Lass es fließen.
