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  • Bine

Meditation und Alltagsbewältigung


Heute liest du den wahrscheinlich persönlichsten und herzoffensten Blog Eintrag, den ich bis jetzt verfasst habe. Ich will ihn aber gerne mit dir teilen, weil er dir vielleicht jetzt gerade im richtigen Moment erscheint.

In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit dem Thema Tod und Trauer auseinander gesetzt, weil ich gerade für Silke von "in-lauter-Trauer" einen Artikel schreibe. Weil ich das Thema und die von ihr ins Leben gerufene Aktion so bedeutsam finde.

Allerdings hab ich mein Hineinknien in die Thematik unglaublich unterschätzt. Mir hat es im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen wegezogen. Es hat mich dermaßen tief in den Strudel der Erinnerung, der Traurigkeit und der Hilflosigkeit hineingezogen, dass ich wirklich verzweifelt war. Die Erinnerung an liebe Verstorbene in meinem Leben, Gespräche über Tod und das Leben von Menschen aus vom Tod und Krieg geprägten Regionen, ... das war zu viel.

Und dann die Feststellung: wie komme ich wieder raus aus diesem Tief? Wie schaffe ich es, wieder Licht zu sehen in dieser dunklen Nacht der Seele?

Ich habe alles probiert. Ablenkung mit Musik. Mit Putzen. Mit Wein. Mit Videos. Mit Frustessen. (Ja, auch Yogis essen manchmal maßlos, trinken Wein oder beschäftigen sich mit weniger sinnerfüllten Aktivitäten wie beispielsweise Videos schauen im Internet. Und auch die Musik ist nicht immer nur sphärisch, meditativ oder spirituell ...)

Nachdem das alles keine Linderung gebracht hat, habe ich mich ans Beten erinnert. An die Aussage eines Freundes, der sich mir diese Woche eingeprägt hat: "Ich bete 5 Mal am Tag. 5 Mal am Tag 5 Minuten. Das ist fast eine halbe Stunde jeden Tag, in der ich mich auf mich, mein Sein und Gott besinne". Das klingt so einfach!

Also habe ich eine halbe Nacht lang gebetet, gebittet und gehofft. Und bin früh am nächsten Morgen mit der Gewissheit aufgewacht, dass jetzt der richtige Moment sein könnte, um mich nach einigen Wochen der Abstinenz wieder meiner Meditationspraxis zu widmen.

Tatsächlich waren diese 15 Minuten der Meditation unbeschreiblich intensiv. Da zu sitzen, mich auf mich, mein Sein und meinen Atem zu konzentrieren und dabei festzustellen, wie friedlich jetzt in dem Moment doch alles ist. Wie viele Stürme im Außen ihre zerstörende Kraft verlieren, wenn man sich mutig ins Auge des Sturm setzt und dort verharrt. Voller Vertrauen. Atmend. Mich atmen zu lassen.

Denn: "Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende" (Oscar Wilde)

Ich möchte mich ab sofort wieder intensiv meiner Meditation widmen.

Möchte wieder öfters meinen Raum der Stille erleben und dort Kraft und Freude für meinen Alltag tanken.

Was könnte dir helfen, deinen Alltag in stürmischen Zeiten leichter zu bewältigen?

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